Netzwerken lernen: die besten Tipps für deine Karriere

Du gehst regelmäßig zu Veranstaltungen, bist auf LinkedIn aktiv und trotzdem scheint das mit dem Netzwerken bei anderen immer besser zu laufen? Vielleicht hast du dich auch schon gefragt, wie manche Menschen scheinbar mühelos die richtigen Kontakte finden, während du dich dabei abmühst und unwohl fühlst. Keine Sorge: Netzwerken ist keine angeborene Fähigkeit, sondern etwas, das man lernen kann.

In diesem Artikel zeige ich dir, wie du authentisch Beziehungen aufbaust, die deiner Karriere wirklich weiterhelfen.

Mythen rund ums Netzwerken

Vielleicht denkst du dir: „Ich kenne niemanden, der mir beruflich wirklich weiterhelfen kann.“ Oder: „Ich bin einfach nicht der Typ für Small Talk.“ Viele Menschen verbinden Netzwerken mit Sektempfängen voller Oberflächlichkeit oder mit dem Gefühl, sich anbiedern zu müssen. Doch genau das ist ein Missverständnis.

Netzwerken bedeutet nicht, auf Messen und Events Visitenkarten zu sammeln. Es geht darum, ehrliche Beziehungen zu Menschen aufzubauen, die ähnliche Interessen, Werte oder berufliche Ziele haben. Und ja, das funktioniert auch, wenn du eher zurückhaltend bist. Denn nicht nur Extrovertierte oder Menschen mit großem Einfluss können erfolgreich netzwerken. In Wahrheit sind es oft diejenigen, die aufmerksam zuhören, echtes Interesse zeigen und langfristig stabile und vertrauensvolle Verbindungen aufbauen.

Wenn du bisher davon ausgegangen bist, Netzwerken sei „nicht dein Ding“, dann solltest du jetzt umdenken. Denn gute Netzwerke entstehen nicht durch Lautstärke, sondern durch Authentizität.

Zielsetzung

Bevor du aktiv mit dem Netzwerken beginnst, solltest du dir Gedanken über deine Ziele machen. Denn wer wahllos Kontakte knüpft, wird schnell merken: Ohne klare Richtung verpufft die Energie schnell wieder. Erfolgreiches Netzwerken hat immer etwas mit Klarheit zu tun – über dich selbst, deine Ziele und das, was du anderen geben möchtest. Frage dich also, was du beruflich erreichen willst und wer dich auf diesem Weg unterstützen kann. Vielleicht suchst du neue Kunden, einen Mentor oder einfach einen Austausch auf Augenhöhe in deiner Branche. Je genauer du weißt, wohin du willst, desto leichter findest du auch die passenden Menschen für dein Vorhaben.

So bekommst du ein gutes Karriere-Netzwerk

Praktische Strategien fürs Netzwerken

Wo und wie knüpft man Kontakte, die wirklich etwas bringen? Wo du deine Kontakte knüpfst, hängt viel von deiner Zielsetzung und deinem Beruf ab. LinkedIn, XING oder branchenspezifische Communitys sind hervorragende Orte, um dir ein gutes Netzwerk aufzubauen. Es reicht jedoch nicht, nur ein Profil anzulegen. Du musst in den sozialen Netzwerken auch selbst aktiv werden. Das heißt nicht, dass du regelmäßig eigenen Content veröffentlichen sollst. Es reicht, wenn du Beiträge kommentierst oder teilst oder anderen zu ihren Erfolgen und Geburtstagen gratulierst. So bleibst du in deinem Netzwerk sichtbar, ohne aufdringlich zu sein.

Persönliche Begegnungen bleiben unschlagbar, wenn es um Vertrauen und Sympathie geht. Wenn du Fachveranstaltungen, Messen und Vorträge besuchst, kannst du sehr schnell branchenspezifische Kontakte knüpfen. Auch Alumni-Treffen oder lokale Business-Netzwerke bieten dir die Chance, Menschen kennenzulernen, die ähnliche Interessen haben. Zudem kannst du auch jederzeit privat interessante Menschen kennenlernen – sei es im Fitnessstudio, auf einer Geburtstagsparty oder im Urlaub. Jedoch solltest du hier nicht allzu aufdringlich auftreten. Zudem solltest du nicht vergessen, dass du auch mal einfach nur Privatperson sein kannst – auch als Selbstständiger.

Du musst deine Kontakte pflegen, damit ein zuverlässiges Netzwerk entsteht, das du beruflich nutzen kannst.

Jessika Wolmeringer

Ein Kontakt ist erst dann wertvoll, wenn er auch gepflegt wird. Deswegen solltest du dafür sorgen, dass du im Gedächtnis bleibst. Wie dir das gelingt? Mit einer kurzen Nachricht nach einem Treffen, die für den interessanten Austausch dankt. Oder mit einem Kommentar zum aktuellsten LinkedIn-Beitrag deines Kontakts. Achte hierbei immer darauf, dass dein Kommentar individuell ist und einen Mehrwert bietet. Ein einfaches “Danke fürs Teilen.” ist zwar nett, sorgt aber nicht dafür, dass sich jemand positiv an dich erinnert.

Kommunikations- & Gesprächstechniken

Viele Menschen glauben, gutes Netzwerken bedeute, besonders wortgewandt oder extrovertiert zu sein. In Wahrheit geht es viel mehr ums Zuhören als ums Reden. Wer echtes Interesse zeigt, bleibt positiv in Erinnerung.

Aktives Zuhören

Wenn du jemanden kennenlernst, konzentriere dich wirklich auf dein Gegenüber. Dein Ziel bei jedem Gespräch sollte sein, dein Gegenüber besser kennenzulernen. Stelle offene Fragen: „Wie bist du zu deinem Beruf gekommen?“ oder „Was begeistert dich an deinem aktuellen Projekt?“ So entstehen Gespräche, die über Small Talk hinausgehen. Und die Menschen merken, wenn du ehrlich interessiert bist. Was du hingegen vermeiden solltest, sind endlose Monologe und selbstverliebte Selbstdarstellungen. Denn Menschen, die sich in den Vordergrund drängen und nur über sich selbst reden, wirken unsympathisch.

Die eigene Geschichte erzählen

Gleichzeitig solltest du auch deine eigene Geschichte kennen. Ein kurzer, klarer Satz darüber, was du machst und wofür du stehst, hilft anderen, dich einzuordnen. Das sollte kein steifer „Elevator Pitch“ sein, sondern eher eine kleine, persönliche Vorstellung, die neugierig macht. Zum Beispiel: „Ich unterstütze Unternehmen dabei, ihre internen Prozesse digital einfacher zu gestalten, weil ich überzeugt bin, dass Arbeit nicht komplizierter sein muss, als sie ohnehin schon ist.“ Sei offen für Rückfragen zu deinem Job, aber versuche nicht, jemandem etwas zu verkaufen.

Mit Small Talk umgehen

Small Talk ist kein oberflächliches Pflichtprogramm, sondern eine Brücke. Es geht nicht darum, ständig zu reden, sondern Verbindungen zu schaffen. Nutze z. B. das Event, auf dem du dich gerade befindest, als Thema, um ins Gespräch zu kommen. Frag, wie deinem Gegenüber der Vortrag gefallen hat. Ist der erste Schritt gemacht, kannst du das Gespräch auf andere Themen lenken, um auszuloten, ob der Kontakt für dein Netzwerk hilfreich ist.

Nach dem Gespräch

Wenn das Treffen vorbei ist, nimm dir kurz Zeit für eine kleine Nachbereitung. Notiere dir, worüber ihr gesprochen habt, und melde dich nach ein paar Tagen mit einer kurzen Nachricht: „Vielen Dank für das interessante Gespräch. Hier ist der Artikel, den ich erwähnt hatte: …“ So bleibst du präsent und zeigst, dass dir der Austausch wichtig war.

Herausforderungen & wie du sie meisterst

Selbst die besten Netzwerker haben einmal klein angefangen. Wenn dir Netzwerken bisher schwerfällt, bist du also in bester Gesellschaft. Es gibt ein paar typische Stolpersteine auf dem Weg zum Netzwerk-Meister.

Angst vor Zurückweisung

Viele Menschen haben Sorge, nicht „interessant genug“ zu sein oder abgewiesen zu werden. Doch die Wahrheit ist: Die meisten freuen sich, wenn jemand ehrlich auf sie zugeht. Niemand erwartet den perfekten Einstiegssatz. Oft reicht ein einfaches „Hallo, ich habe Ihren Fachbeitrag zum Thema … gelesen, den ich sehr aufschlussreich fand.“ völlig aus. Authentizität öffnet mehr Türen als Perfektion.

Schüchternheit oder Unsicherheit

Wenn du dich in größeren Gruppen unwohl fühlst, starte kleiner. Ein Gespräch zu zweit oder ein kurzer Austausch nach einem Vortrag reichen völlig aus. Online-Netzwerke sind für dich ideal, um Kontakte zu knüpfen. So kannst du Verbindungen zu Menschen aufbauen, bevor du sie persönlich auf Messen und anderen Veranstaltungen triffst.

Zeitmangel

Netzwerken muss kein zusätzlicher Punkt auf deiner To-do-Liste sein. Es lässt sich gut in den Alltag integrieren: fünf Minuten am Tag auf LinkedIn, ein paar kurze Kommentare unter den neuesten Beiträgen, eine Nachricht an eine frühere Kollegin. Kleine, regelmäßige Schritte bringen mehr als größere aber dafür seltene Netzwerk-Aktionen.

Überforderung

Manchmal entsteht das Gefühl, man müsse mit allen in Kontakt stehen. Das stimmt nicht. Qualität schlägt Quantität. Ein paar verlässliche Kontakte, mit denen du dich ehrlich austauschst, sind wertvoller als Hundert oberflächliche Verbindungen. Fokussiere dich deshalb auf Menschen, mit denen du auf einer Wellenlänge bist.

Netzwerken als langfristige Investition

Viele Menschen beginnen mit dem Netzwerken, weil sie gerade etwas brauchen: einen Job, einen Auftrag, eine Empfehlung. Doch echtes Netzwerken funktioniert anders. Es ist keine kurzfristige Strategie, um schnell an ein Ziel zu gelangen, sondern eine Investition in Beziehungen, die über Jahre wachsen dürfen.

Wer langfristig denkt, baut Vertrauen auf. Vielleicht hilft dir heute jemand mit einem guten Tipp und in einem Jahr kannst du dieser Person etwas zurückgeben. Beziehungen, die auf Gegenseitigkeit beruhen, sind stabiler und ehrlicher als jede schnelle Kontaktbörse. Und das Gute an einem stabilen Netzwerk ist, dass es dir ganz automatisch hilft, wenn du mal wieder Unterstützung benötigst.

Geduld zahlt sich aus

Ein starkes Netzwerk entsteht nicht über Nacht. Es wächst, wenn du regelmäßig präsent bist, dich einbringst und offen bleibst. Es geht nicht darum, dass du von jedem Kontakt unmittelbar profitierst. Es ist, wie bei jeder guten Freundschaft, ein Geben und Nehmen. Wenn du einen neuen Kontakt hast, sollte die erste Frage, die du dir stellst, lauten: “Kann ich demjenigen irgendwie helfen?” Manchmal führt ein Kontakt erst Monate später zu einer Gelegenheit, bei der du von ihm profitieren kannst. Sieh Netzwerken deshalb als Teil deiner beruflichen Routine, nicht als kurzfristiges Projekt.

Kleine Erfolge schätzen

Nicht jeder Kontakt wird sofort zu einem neuen Job oder Projekt führen. Das ist völlig in Ordnung. Schon ein inspirierendes Gespräch oder eine neue Perspektive sind ein Gewinn. Du erweiterst damit deinen Horizont und lernst, neue Wege zu gehen, die dir wiederum neue Möglichkeiten eröffnen. Diesen Austausch mit anderen solltest du schätzen, insbesondere wenn dir dein Gegenüber neue Denkweisen eröffnet, die dir bisher vollkommen fremd waren.

Netzwerke pflegen heißt: in Menschen investieren

Netzwerken ist kein Marketing, auch wenn einige Selbstständige dich nach der Vernetzung auf LinkedIn direkt mit Werbung zuballern. Denn auf solche penetrante Werbemaßnahmen geht so gut wie niemand ein. Investiere stattdessen in die Menschen in deinem Netzwerk. Jemand hat ein Problem und du kannst helfen oder kennst jemanden, der unterstützen kann. Dann sei der Erste, der sich meldet. Zeig, dass du hilfsbereit, zuverlässig und einfach nur ein klasse Typ bist. Dann werden dir andere ebenso gerne Hilfe anbieten wollen.

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