Bewerbungsfoto: das perfekte Bild für deine Bewerbung

Du bewirbst dich auf deinen Traumjob. Du bist zu 120 % motiviert, hast dich intensiv vorbereitet und weißt genau, wohin du willst. Dein Lebenslauf ist auf den Punkt gebracht, dein Anschreiben sorgfältig formuliert und individuell angepasst. Du hast alles dafür getan, um deine fachlichen Stärken und deine einzigartige Persönlichkeit überzeugend hervorzuheben. Doch bevor sich jemand deine Erfahrungen und Qualifikationen ansieht, fällt der Blick auf etwas anderes: dein Bewerbungsfoto. Dieses oftmals so unscheinbare Bild ist meistens der erste Eindruck, den Personaler von dir bekommen. Und genau deshalb lohnt es sich, diesem kleinen Detail besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

In diesem Artikel erfährst du, warum du deiner Bewerbung ein Bewerbungsfoto beifügen solltest und ob es immer ein Foto vom Fotografen sein muss oder ob auch ein DIY-Schnappschuss ausreicht.

Warum ist das Bewerbungsfoto so wichtig?

Auch wenn das Bewerbungsfoto heutzutage nicht mehr verpflichtend ist, bleibt es für viele Personaler ein zentrales Element im Auswahlprozess. Es vermittelt auf den ersten Blick einen Eindruck von deiner Persönlichkeit. Und das noch bevor überhaupt ein Wort über dich gelesen wurde. Dieser Moment entscheidet oft darüber, ob der Personaler sich mit deiner Bewerbung intensiver beschäftigt oder sie beiseitelegt.

Ein hochwertiges Foto zeigt, dass du dich mit deiner Außenwirkung auseinandergesetzt hast. Es strahlt bestenfalls Professionalität und Selbstbewusstsein aus. Gleichzeitig schafft ein sympathisches und authentisches Bild Vertrauen. Mit einem überzeugenden Bewerbungsfoto kannst du in dieser frühen Phase des Bewerbungsprozesses Pluspunkte sammeln. Denn letztlich geht es nicht nur um Qualifikationen, sondern auch um das Bauchgefühl. Und wenn der Personaler dich als sympathisch und kompetent wahrnimmt, hast du bereits einen Fuß in der Tür.

Muss ein Bewerbungsfoto überhaupt sein?

Rein rechtlich ist ein Bewerbungsfoto in Deutschland nicht mehr Pflicht. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schützt dich davor, im Bewerbungsprozess aufgrund deines Aussehens benachteiligt zu werden. Dies bezieht sich auch auf Aspekte wie deine ethnische Herkunft, dein Alter und andere ähnliche Eigenschaften, die man anhand des Fotos erahnen könnte. Arbeitgeber dürfen deswegen auch kein Foto einfordern. Du entscheidest letztendlich selbst, ob du deiner Bewerbung eines beifügen möchtest.

Trotzdem ist das Bewerbungsfoto in vielen Branchen noch immer üblich. Besonders in konservativen oder kundenorientierten Bereichen wie Vertrieb, Beratung oder im öffentlichen Dienst wird es häufig erwartet, auch wenn es nicht offen ausgesprochen wird. Dort kann das Fehlen eines Bildes manchmal sogar als Nachteil ausgelegt werden, etwa als Zeichen mangelnder Offenheit oder Vorbereitung. In anderen Feldern, etwa in der IT, der Wissenschaft oder in kreativen Berufen, ist die Relevanz des Fotos dagegen stark gesunken. Hier zählen vor allem das Portfolio, die Erfahrung und die Fähigkeiten und nicht das Aussehen.

Auch wenn du kein Bewerbungsfoto beifügen musst, solltest du dir gut überlegen, ob du wirklich darauf verzichten möchtest. Es könnte sein, dass du aufgrund des fehlenden Fotos aussortiert wirst. Das muss nicht einmal bewusst geschehen. Vielleicht überzeugt deine gesamte Bewerbung aufgrund des fehlenden Fotos nicht so sehr wie die deiner Mitbewerber. Wenn du dich also damit wohl fühlst und es professionell umgesetzt ist, kann ein Foto das Tüpfelchen auf dem i deiner Bewerbung sein.

Bewerbungsfoto im Fotostudio

So sieht ein professionelles Bewerbungsfoto aus

Ein gutes Bewerbungsfoto zeigt mehr als nur dein Gesicht. Es vermittelt, wer du bist und wie du auftrittst. Damit es professionell wirkt, braucht es keine übertriebene Inszenierung, aber eine sorgfältige Vorbereitung ist entscheidend.

Die Ausstrahlung steht bei einem überzeugenden Bewerbungsfoto an erster Stelle. Ein freundlicher, offener Blick, eine natürliche Körperhaltung und ein authentisches Lächeln schaffen Vertrauen. Dein Gesicht sollte ideal ausgeleuchtet und klar erkennbar sein. Unruhige Hintergründe, grelle Farben oder harte Schatten lenken hingegen ab und wirken schnell unprofessionell. Die Kleidung sollte zum angestrebten Job passen, sauber und eher dezent sein und gut sitzen. Je nach Branche darf es etwas lockerer oder formeller sein. Du solltest dich aber in erster Linie darin wohlfühlen, damit sich dies auch auf deine Ausstrahlung überträgt. Denn nichts ist schlimmer als ein Gesichtsausdruck, der vermittelt, dass du dich unwohl fühlst.

Ein professionelles Bewerbungsfoto wirkt nicht gestellt, sondern authentisch. Es zeigt dich so, wie du dich von deiner besten Seite präsentieren möchtest – kompetent, sympathisch und einzigartig.

Jessika Wolmeringer

Die Qualität des Fotos entscheidet darüber, wie du wahrgenommen wirst: als zuverlässiger Profi oder chaotischer Di­let­tant. Unscharfe, verpixelte oder schlecht zugeschnittene Bilder hinterlassen keinen guten Eindruck. Ein professionelles Porträt von einem Fotografen mit Erfahrung in der Erstellung von Bewerbungsbildern ist deshalb bares Geld wert. Wenn du dein Bewerbungsfoto selbst knipsen willst, achte auf gutes Licht und eine ruhige Umgebung und verwende eine hochauflösende Kamera. Lass dir ggf. von einem Freund helfen.

Fotostudio oder DIY?

Ob du dein Bewerbungsfoto selbst aufnimmst oder einen professionellen Fotografen beauftragst, hängt im Wesentlichen davon ab, welchen Qualitätsanspruch du hast, wieviel Geld dir für das Foto zur Verfügung steht, wie gut du dich mit der Kameratechnik auskennst und wie gut deine Ausstattung ist (z. B. hochwertige Kamera und Stativ).

Ein professionelles Studio bietet klare Vorteile:

  • Erfahrene Fotografen wissen, wie sie dich ins rechte Licht rücken und beraten dich zur Auswahl eines passenden Outfits und zur perfekten Körperhaltung.
  • Ein Fotostudio hat oftmals mehrere Hintergründe zur Verfügung, sodass du einen farblichen Hintergrund auswählen kannst, der mit deinem Typ und deiner Kleidung harmoniert. Bei DIY-Fotos in den eigenen vier Wänden bist du bei der Hintergrundauswahl auf deine Wandfarben beschränkt.
  • Bewerbungsfotos aus dem Fotostudio überzeugen technisch und atmosphärisch.
  • Dein Bewerbungsfoto wird professionell bearbeitet. Durch diese Bildbearbeitung erhältst du ein frischeres und jüngeres Aussehen, ohne dass das Bild gekünstelt wirkt.
  • Du sparst Zeit und benötigst kein eigenes Equipment wie Kamera mit Selbstauslöser und Stativ.

Trotzdem ist auch zu Hause ein gutes Bewerbungsfoto möglich:

  • Wenn du dich mit Kameratechnik und Bildbearbeitung etwas auskennst, kannst du Geld sparen, indem du auf ein DIY-Bewerbungsfoto setzt.
  • Mit einem Raum, der dir einen neutralen Hintergrund bietet und viel natürliches Licht hereinlässt, bist du auf der sicheren Seite. Achte darauf, dass die Farbe der Wand das Foto optimal ergänzt und nicht von deiner Person ablenkt.
  • Probiere am besten verschiedene Blickwinkel, Bildausschnitte und Sitzpositionen aus, um das perfekte Bild einzufangen.
  • Frage bei Bedarf einen Freund, ob er dir bei der Erstellung der Fotos helfen kann.

Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest oder nicht weißt, wie du am besten vor der Kamera wirkst, ist das professionelle Fotostudio die bessere Wahl. Dort bekommst du ein technisch einwandfreies Bewerbungsfoto, das auf ganzer Linie überzeugt. Wenn du noch am Anfang deiner Karriere stehst und dir noch kein professionelles Fotoshooting leisten kannst oder willst, kannst du auch erstmal auf die DIY-Lösung zurückgreifen, wenn die Bedingungen stimmen.

Was du besser vermeiden solltest

Verwende auf keinen Fall Bilder aus dem privaten Umfeld für deine Bewerbung. Hierzu zählen u. a. der Schnappschuss vom letzten Urlaub, das Selfie im Auto und das Foto von deiner Abifeier. Auch ein altes Passfoto wirkt unpassend und hinterlässt keinen professionellen Eindruck. Verzichte zudem auf zu intensive Filter, eine extreme Bildbearbeitung oder verspielte Effekte. Das Bewerbungsfoto soll dich als guten Arbeitsnehmer präsentieren und nicht zeigen, dass du der heißeste Kandidat in der Singlebörse bist.

Vermeide außerdem Kleidung, die nicht zum angestrebten Job passt. Sie sollte weder zu lässig noch zu auffällig oder zu weit vom üblichen Dresscode entfernt sein. Genauso kritisch sind ein unruhiger Hintergrund, schlechtes Licht und eine Perspektive, die dein Gesicht verzerrt oder unsymmetrisch wirken lässt. Um nicht zu gekünstelt zu wirken, solltest du auch deine Mimik im Griff haben. Ein zu ernster oder übertrieben gestellter Gesichtsausdruck haben auf einem Bewerbungsfoto nichts zu suchen. Ein sanftes Lächeln hingegen wirkt sympathisch und lädt zum Lesen der Bewerbung ein.

Bewerbungsfoto in der Bewerbung und im Online-Profil

Jetzt hast du dein Bewerbungsfoto, aber wo gehört es hin? Im klassischen Lebenslauf wird das Foto meist oben rechts oder links auf der ersten Seite platziert, häufig direkt neben oder über den Kontaktdaten. Dies ist jedoch nur möglich, wenn du ein Foto im klassichen Format hast. Moderne Bewerbungen setzen immer mehr auf großformatige Bilder, die man sehr gut auf einem Deckblatt platzieren kann. Achte darauf, dass das Bild trotz der großen Darstellung nicht pixelig erscheint.

Bei digitalen Bewerbungen – etwa als PDF – sollte die Datei nicht zu groß sein. Da du alle Anhänge bestenfalls in einer Datei verschickst, sollte jedes einzelne Element möglichst wenig Speicherplatz benötigen. Nur so kannst du sicherstellen, dass du die maximale Dateigröße nicht überschreitest. Bei Online-Bewerbungsformularen gibt es oft eigene Upload-Felder für Bewerbungsbilder. Diese haben individuelle Vorgaben bezüglich des Dateiformats und der Dateigröße, die du erfüllen musst.

Wenn du dein Bewerbungsfoto bei beruflichen Netzwerken wie LinkedIn oder Xing benutzen willst, musst du es ggf. passend zurechtschneiden. Du kannst aber auch ein völlig anderes Bild wählen, da das Foto in den sozialen Medien auch etwas persönlicher wirken darf. Dennoch solltest du dich auch hier mit einem professionellen und aktuellen Bild präsentieren. Denn bei LinkedIn & Co. sind viele Recruiter unterwegs, sodass eine der Plattformen dein persönliches Karrieresprungbrett werden könnte. Warum planst du also nicht bei deinem Fototermin ein zusätzliches Bild für Social Media ein?

Leave a reply

Loading Next Post...
Search
Loading

Signing-in 3 seconds...

Signing-up 3 seconds...