Du träumst davon, ein Buch zu schreiben und große Menschenmassen zu erreichen? Mit diesem Wunsch bist du nicht alleine! Der Beruf des Schriftstellers übt eine besondere Anziehungskraft aus, denn er bietet die Möglichkeit, die eigene Kreativität auszuleben und sich von seinem 9-to-5-Job zu verabschieden. Zudem kannst du mit einem eigenen Buch ein bleibendes Werk schaffen, das vielleicht noch von etlichen Generationen gelesen wird. Doch der Weg vom ersten Satz bis zur Veröffentlichung ist oft steiniger, als man denkt.
Für viele bleibt das Schreiben ein Traum, andere wagen den Sprung und arbeiten hart daran, ihn Wirklichkeit werden zu lassen. Aber wie wird man eigentlich Autor? Welche Herausforderungen bringt der Beruf mit sich, und wie findet man seinen Platz in einer so vielseitigen Branche?
Ganz gleich, ob du Romane schreiben oder dich als Sachbuchautor etablieren möchtest, in diesem Artikel erfährst du alles, was du über den Schriftstellerberuf wissen musst.
Die Motivation, die einem Buch zugrunde liegt, kann ganz unterschiedlicher Natur sein. Ein Autor möchte seine Familiengeschichte erzählen, ein anderer hat den Drang, eine Geschichte zu erzählen, die ihn selbst nicht mehr loslässt. Und dann gibt es noch jene, die ihr Wissen in Form eines Sachbuchs weitergeben wollen, um ihre Erkenntnisse der breiten Masse zugänglich zu machen. Manch einer denkt vielleicht von Anfang an, dass er gerne Geld mit dem Schreiben von Büchern verdienen möchte.
Doch wie wird man letztendlich Autor? Du musst keine spezielle Aus- oder Weiterbildung absolvieren, um dich Schriftsteller schimpfen zu dürfen. Es gibt auf dem Markt diverse Anbieter für Schreibkurse und ein reichhaltiges Repertoire an Büchern, die sich mit dem Schreiben von Romanen und Sachbüchern beschäftigen. Diese können dir einen guten Leitfaden bieten – insbesondere, wenn du erst mit dem Schreiben beginnst. Ich empfehle dir z. B. für den Einstieg das Buch Roman schreiben von Hans-Joachim Kerf.
Jeder kann also ein Buch schreiben. Es gibt nur einen Aspekt, den du beachten solltest: Um als Autor erfolgreich zu sein, ist es sehr hilfreich, viel zu lesen. Indem du Bücher in deinem bevorzugten Genre liest, schulst du dein eigenes schriftstellerisches Können.
Bevor du deinen aktuellen Job an den Nagel hängst, solltest du aber erst mal nebenberuflich als Autor tätig werden. So kannst du den Literaturmarkt erkunden, ohne finanzielle Risiken einzugehen. Denn die wenigsten Autoren können das Schreiben zu ihrem Hauptberuf machen. Das liegt vor allem daran, dass die meisten Bücher auf dem Buchmarkt nur in vergleichsweise geringen Stückzahlen verkauft werden und die Tantiemen in der Regel zwischen 5 und 8 % des Nettoladenpreises liegen. Bei einem Taschenbuch für 9,95 Euro (Netto: 9,30 Euro) erhält der Autor pro verkauftem Exemplar also 0,46 Euro. Nur mit einem Bestseller oder mehreren zuverlässigen Longsellern ist ein Leben als Schriftsteller im Hauptberuf demnach möglich.
Die Vorstellung vom Schriftstellerleben ist oft romantisch verklärt: Man sitzt in einem kleinen, charmanten Café, tippt mit einem Kaffee in der Hand an seinem Bestseller und der Verlag wartet schon sehnsüchtig auf das Manuskript. Die Realität sieht in den meisten Fällen jedoch ganz anders aus und das solltest du wissen, bevor du ernsthaft in eine Autorenkarriere startest.
Das Schriftstellertum ist kein leichter Weg, sondern ein kreatives Ringen – mit sich selbst, mit dem Stoff, mit der Sprache. Und manchmal auch mit dem Kontostand. Hierfür braucht es mehr als Talent. Ausdauer, Selbstreflexion, Kritikfähigkeit und die Bereitschaft, dich ständig weiterzuentwickeln, solltest du mitbringen, wenn du Autor werden willst. Denn der Beruf des Schriftstellers ist mit diversen Herausforderungen verbunden.
Das Schreiben bietet dir ein hohes Maß an Selbstbestimmung. Als Autor entscheidest du, wann, wo und worüber du schreibst. Die freie Zeiteinteilung und die Möglichkeit, endlich eine Workation an einem palmengesäumten Strand umzusetzen, klingt für viele verlockend. Doch diese Freiheit erfordert ein extrem hohes Maß an Selbstdisziplin. Ohne feste Strukturen, Deadlines oder Chefs ist es leicht, sich zu verlieren – im Perfektionismus, in der Prokrastination oder schlicht in der Ideenflut.
Schreiben bedeutet oft einsame Arbeit am Schreibtisch, über Monate oder gar Jahre hinweg: ohne unmittelbares Feedback, ohne Sicherheit, ob der Text jemals veröffentlicht wird. Du arbeitest ins Leere, vertrauend darauf, dass sich dein Einsatz irgendwann auszahlt. Gutes Zeitmanagement ist deshalb das A und O für einen Autor. Es reicht nicht, sich nur dann an den Schreibtisch zu setzen, wenn die Inspiration vorbeischaut. Wer professionell schreiben will, muss lernen, regelmäßig und strukturiert zu arbeiten – auch an Tagen, an denen die Worte zäh fließen. Und du musst dir selbst der strengste Kritiker und der zuverlässigste Vorgesetzte sein.
Viele Möchtegern-Schriftsteller scheitern nicht am Schreiben, sondern an der darauffolgenden Phase der Überarbeitung und des Feinschliffs. Sie finden diese Arbeit weitaus langweiliger als das kreative Schreiben selbst oder verlieren wegen der vielen Korrekturen und Anpassungen die Motivation. Doch gerade in der Überarbeitung liegt das wahre Handwerk: Hier wird aus einer guten Idee ein lesbarer Text. Das Schreiben eines Buches kann sich manchmal weitaus länger hinziehen als geplant. Das erfordert Durchhaltevermögen, auch wenn der erste Entwurf längst steht.
Jedes Jahr erscheinen im deutschsprachigen Raum Tausende neue Bücher. Verlage erhalten täglich unzählige Manuskripte, von denen die meisten ungelesen abgelehnt werden. Der Wettbewerb ist groß und der Platz in den Regalen der Buchhandlungen begrenzt. Hinzu kommt, dass sich die Leser immer mehr an digitalen Formaten und schnell konsumierbaren Inhalten orientieren. Das klassische Buch hat es schwerer, da mitzuhalten.
Selbst talentierte Autoren brauchen oft mehrere Anläufe, bis ihr erstes Werk angenommen wird. Absagen gehören zum Prozess, und nicht jede Ablehnung hat mit der Qualität des Textes zu tun. Es kommen viele Faktoren zusammen wie das Timing, die Markttauglichkeit, das bestehende Verlagsprogramm oder die persönlichen Vorlieben der Lektoren. Und auch dann ist eine Veröffentlichung noch kein Garant für den Durchbruch. Viele Bücher bleiben unter dem Radar und finden kein großes Publikum.
Für die vielen abgelehnten Manuskripte bleibt letztlich nur noch das Selfpublishing. Mit dieser Form der Veröffentlichung kann man ebenfalls gute Verkaufszahlen erzielen. Aber auch hier kommt der Erfolg nicht von allein. Du bist als Selfpublisher nicht nur Autor, sondern gleichzeitig Lektor, Designer, Vertriebler und PR-Manager. Du musst dich selbst um das komplette Marketing kümmern, Reichweite aufbauen und regelmäßig präsent sein. Wer glaubt, dass sich ein gutes Buch von selbst verkauft, wird schnell ernüchtert.
Die Bestsellerlisten sind Ausnahmen, keine Regel. Für jeden gefeierten Debütroman stehen Tausende unbeachtete Bücher. Die meisten Schriftsteller verdienen – zumindest zu Beginn – nicht genug, um vom Schreiben allein leben zu können. Es dauert oft Jahre, bis sich eine Leserschaft aufbaut oder ein Werk den ersehnten finanziellen Erfolg bringt. Viele arbeiten in anderen Berufen, geben Workshops oder schreiben nebenbei journalistische Texte, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Diese Nebenjobs sind keine Niederlage, sondern oft essenziell, um das Bücherschreiben langfristig möglich zu machen.
Es ist ein langer Weg, der Geduld und ein dickes Fell verlangt. Absagen gehören quasi zum Alltag, ebenso wie Zweifel an der eigenen Arbeit. Selbst erfolgreiche Autoren kennen diese Phasen. Sie werden von Ängsten geplant, nicht gut genug zu sein oder beim nächsten Buch zu scheitern. Doch Rückschläge gehören zum Leben dazu. Das gilt auch für die Karriere als Schriftsteller. Wenn du dir dieser Tatsache bewusst bist und annimmst, dass sich deine Bücher sehr wahrscheinlich nicht gut verkaufen werden, startest du mit der richtigen Einstellung als Autor.
Schreiben ist mehr als ein Job. Es ist für viele eine Berufung. Es geht um Geschichten, die erzählt werden wollen. Um Gedanken, die formuliert, um Wahrheiten, die geteilt werden müssen. Schreiben kann heilsam, inspirierend und befreiend sein – für die Leser und den Autor. Wer bereit ist, Zeit, Energie und Herzblut zu investieren, erlebt nicht nur kreative Erfüllung, sondern kann tatsächlich eine tragfähige Karriere aufbauen. Dabei gibt es nicht den einen Weg zum Erfolg, sondern viele individuelle Pfade, die alle ihre eigenen Herausforderungen und Belohnungen mit sich bringen.
Der Schlüssel liegt darin, den Traumberuf mit realistischen Erwartungen zu verbinden. Schreiben ist kein Märchen, aber wer durchhält, kann sein eigenes Kapitel aufschlagen. Und manchmal wird aus der mühsam getippten Rohfassung tatsächlich ein Buch, das Menschen bewegt. Genau das macht den Autorenberuf so einzigartig. Und deshalb lohnt es sich, dranzubleiben.
Wenn du trotz aller Widrigkeiten Autor werden willst, solltest du dafür sorgen, dass du dir weitere Einnahmequellen erschließt. Um mehr Bücher zu verkaufen, kannst du z. B. Lesungen oder Signierstunden in den Buchhandlungen deiner Region anbieten. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dein Buch auch als Hörbuch umzusetzen oder in andere Sprachen zu übersetzen. Wenn du Selfpublisher bist, musst du dich um diese zusätzlichen Verdienstkanäle selbst kümmern. In allen anderen Fällen solltest du deinen Verlag ansprechen. In seltenen Fällen ist auch eine Verfilmung möglich.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dein Buch auf Messen und bei Literaturveranstaltungen zu vermarkten. Neben den beiden großen Buchmessen in Frankfurt und Leipzig gibt es noch zahlreiche regionale und genrespezifische Events, die du nutzen kannst, um als Autor bekannter zu werden. Informiere dich am besten frühzeitig und trage dir alle relevanten Termine in deinen Kalender ein, damit du keine wichtige Veranstaltung verpasst.
Eine weitere Verdienstmöglichkeit ist das Veröffentlichen von literarischen Texten in Zeitschriften oder Anthologien. Inwiefern diese vergütet werden, kannst du in der Regel auf den Verlagswebseiten nachlesen. Wenn du lediglich deine Bekanntheit erhöhen möchtest, kannst du auch unentgeltliche Veröffentlichungen in Medien mit einer großen Reichweite anstreben.
Du willst dein literarisches Können der Welt präsentieren? Nutze Literaturwettbewerbe, um deine Werke von renommierten Jurymitgliedern beurteilen zu lassen. Neben der guten Resonanz, die Autoren durch den Gewinn von Literaturwettbewerben erhalten, gehen diese oftmals auch mit Preisgeldern einher. Für viele Autoren erweisen sich diese Wettbewerbe deshalb als willkommene Finanzspritzen.
Wenn du als Sachbuchautor durchstarten willst, sind auch Vorträge, Fachbeiträge in Zeitungen und Zeitschriften oder Einladungen zu Sendungen im Hörfunk oder Fernsehen denkbar. Hierzu musst du dir jedoch neben der Buchveröffentlichung auch einen Expertenstatus in deinem Gebiet erarbeiten. Dies erreichst du mit einer Webseite, Social-Media-Kanälen u. a. Maßnahmen.
Wie du dich auch entscheidest: Du solltest dich bereits vor dem Start ins Schriftstellertum überlegen, auf welchen Säulen du dein Dasein als Autor aufbauen willst. Nur so kannst du auch dafür sorgen, dass dein Erstlingswerk kein Reinfall wird.
Der Autorenberuf ist doch nichts für dich? Dann kannst du mit meinem Buch Bewerbung schreiben in eine andere Karriere starten.